Sonntag, 5. Oktober 2014; die letzten Zieleinläufe und Planungen
Noch drei Teilnehmer auf der Strecke. Als Nächste erwarten wir Monika, behütet durch ein mittlerweile angewachsenes Begleiterfeld. Aber das Fuß- vor Fußsetzen wird ihr niemand abnehmen.
Karin ist ebenfalls noch unterwegs, wir sind uns sicher, dass sie das Ding jetzt ohne weitere Unterbrechung zu Ende bringen wird.
Stefan wissen wir wohlbehütet unter irgendwelchen Hotelbettdecken.
Dann endlich der erlösende Anruf von Monika. Sie ist auf der Zielgeraden, die sich der Topographie angepasst, noch über gut zwei Kilometer hinzieht. Große Begeisterung bei allen, die sie unterstützt und mit ihr gehofft haben. Nur sie selber scheint es noch nicht richtig begriffen zu haben, was sie da geleistet hat. Aber das kommt noch. Sicher!!! Ihre Begleiterinnen Katrin (Rad) und Rita (Auto) haben ganze Arbeit geleistet.
Irgendwann, es muss so gegen halb vier gewesen sein, fallen wir dann in einen komatösen Schlaf. Aber nicht lange. Es ist Karin. Kurz vor sechs Uhr begrüßen wir sie und ihren Ehemann und Begleiter Rolf im Ziel. Wahnsinn. Bisher hatte sie "nur" zwei Marathons in ihrer Laufstatistik, von Ultra keine Spur. Und dann gleich die harte Nummer mit über 100 Meilen.
Als letzter Finisher, aber dafür sehr ausgeschlafen, liefert Stefan eine gelungene One-man-Show bei seinem Zielleinlauf ab. "I did it my way."
Nachmittags sitzen wir im Seminarraum zusammen, ein paar Teilnehmer, Neugierige oder besser gesagt durch die Presseberichte Interessierte und die besten Unterstützer, die man sich vorstellen kann, Birgit und Frank vom Sonnenhaus.
"Wann wollen wir den Lauf denn nächstes Jahr machen?", so ihre Frage.
Hä??? Eigentlich hatten wir ja gedacht, dass es eine einmalige Veranstaltung sein soll. Aber warum nicht? Wir sind ja leicht zu überreden, aber eigentlich brauchte es auch keiner Überredungskunst. Innerhalb von 10 Minuten steht die Planung. Die Ausschreibung ist in Arbeit. So viel sei schon mal verraten. Es wird das letzte Septemberwochenende, die Zielzeit wird dann 42 Stunden betragen, Freitag 18 Uhr bis Sonntag 12 Uhr. Dann wird gegen den Uhrzeigersinn gelaufen, auf leicht veränderter Strecke, um die für Läufer gefährliche Schnellstraße durch das Bollinger Moor nicht nutzen zu müssen. Das Sonnenhaus wird in bewährter Weise unterstützen, als zusätzliches Schmanckerl ein Verpflegungszelt mit Ruhemöglichkeit auf ca. halber Strecke aufbauen.
Der Tag endet bei einem gemütlichen Essen mit Monika und Fritz.
Das Katrinchen hat es geschafft, 161,7 km lang nicht vom Rad zu fallen. Und das bei Laufschnecken-Tempo.
Hier der dokumetierte Versuch, Stefan vom Zieleinlauf abzuhalten. Falls nachgefragt wird, er hat ne Hose an.
Manöverkritik. Als einzig problematisch von den Läufern wurde das Stück Landstraße (die "Autorennstrecke") durch das Bollinger Moor angesehen. Komischerweise vor allem von denen, die bei Helligkeit dort durchgekommen sind. Ich hatte da für die Nacht mehr Befürchtungen. Im nächsten Jahr wird dieses Stück ausgespart, hier gibt es zum Glück eine zur Fehnroute gehörende Alternativstrecke.
Fritz (re.) denkt darüber nach, ob es wohl klug war schon eine Staffel "Hobel" für 2015 angemeldet zu haben, oder ob er nicht doch besser als Einzelstarter kommt.
Erstaunt hat uns auch das große Interesse der Presse. Vorberichterstattungen schon Monate davor, am Tag des Startes bis hin zu einer ganzseitigen Reportage danach. Selbst während des Laufes wurden Reporter gesichtet und haben sich auch immer wieder telefonsich bei uns nach dem Stand der Dinge erkundigt.