Samstag, 4. Oktober 2014; Es läuft und läuft und läuft
Mitternacht. Wir müssten so ungefähr bei Kilometer 100 sein. Gute Stimmung in der Truppe. Olaf sitzt unermüdlich auf dem Rad, muss fast mit Gewalt an den Wechselstellen festgehalten werden um wenigstens mal nen Kaffee zu trinken. Essen will er gar nicht, dafür wir anderen um so mehr. Wechselnde Besetzungen in den beiden Begleitfahrzeugen, so wird es nie langweilig.
Irgendwann, beim Warten auf Gerhard fallen dann doch die Augen zu. Plötzlich höre ich Elke, "Da ist Anja." Ja, wirklich, das ist sie, dunkelhaarig, nicht grad die Allergrößte und gelbe Warnweste. Langsam fangen die grauen Zellen aber dann doch an zu arbeiten und kombinieren, dass das eigentlich nicht Anja sein kann. Marianne ist es, wir haben doch glatt die Staffelübergabe Gerhard - Marinanne verschlafen. Rufe Marianne noch hinterher, dass sie nicht so schnell machen soll, weil ich nach ihr wieder dran bin.
Warten auf Marianne. Ein leichter Wind ist aufgekommen, uns fröstelt es. Viel zu schnell ist sie dann da. Mein letzter 10km-Törn füht mich durch Barßel. Freue mich darüber, weil ich diesen Ort als sehr nett in Erinnerung habe. Die Dunkelheit verschluckt aber alles Nette. Ich denke viel an die Einzelläufer, beneide sie nicht, mit 80, 90 oder 100 km in den Beinen jetzt durch die Nacht laufen zu müssen. Zwei schier endlose Geraden noch und dann geht Elke mit Anbruch der Dämmerung auf den letzten Abschnitt.
Gemeinsam läuft "What the f... is finsh?" durch den Zielbogen.
Der schöne, sonnige Tag vergeht mit Faulenzen in der Sonne und warten auf die Einzelläufer. Ewig schon keine Positionsmeldung mehr bekommen. Dann die Nachricht, dass Anja ca. 8 km vor dem Ziel gesichtet wurde. Ehrensache, sie mit dem Rad auf den letzten Kilometern zu begleiten. Aber komisch, keine Anja, auch nicht nach 7 km. Dafür treffe ich aber Katja an einem Verpflegungspunkt für Dennis, der kurz darauf erscheint. Zur Verlustmeldung Anjas meint er nur lakonisch, dass sie sich wohl mal wieder verlaufen habe. So richtig gut ist Dennis nicht mehr drauf, ...kein Wunder. Plötzlich die Nachricht, dass Anja im Ziel ist. Später dann die Auflösung. Ca. 4 km vor dem Ziel war sie noch in einer Kneipe was trinken. So bin ich an ihr mit meinem Beiboot vorbeigesegelt.
Um ihren Zielleinlauf zu dokumentieren, muss sie diesen wiederholen. Tut mir ja leid.
Bald ist auch Dennis da.
Auf die nächsten Heimkehrer müssen wir dann bis in den späten Abend hinein warten. Hans-Dieter, Rene und Heinz feiern ihren Zieleinlauf noch vor Mitternacht. Heinz ist dabei in Begleitung von Mitgliedern seiner Laufgruppe. Die haben es wirklich geschafft, ihn bis ins Ziel zu quatschen, wo er doch nach eigener Ankündigung in Remels den Lauf aufgeben wollte. Gut gemacht.
Die Zuschauerzahl wird immer größer, alles Fans von Monika. Gute Nachrichten von der Strecke, die jetzt fast im Minutentakt von Judith oder Fritz kommen. Sie läuft und läuft und läuft, nichts kann sie jetzt noch aufhalten. Wir freuen uns, zittern aber dennoch etwas um ihren glücklichen Zieleinlauf, denn bevor der letzte Schritt nicht gelaufen ist,....
Rene folgt ihm mit etwas Abstand. Ines ist auch ganz schön geschafft, hat schließlich auch ganz schön was geschafft.