Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen immer mehr Läufer zwischen Soltau und Hamburg auf dem Heidschnucken-Weg gesichtet werden, die dort heimlich oder unheimlich üben, dem "H" zu folgen.
Hier nun ein Bericht von Sören Sahling, angemeldet zum Start für die 111 km.
Mir, im Hinblick auf den Lauf, besonders wichtig erscheinende Textpassagen habe ich kursiv hervorgehoben.
Frank
Testlauf auf dem Heidschnuckenwanderweg.
Ja, wer hätte das gedacht. Ich wohne nun schon seit 47 Jahren in der Nordheide und war total überrascht, wie schön und abwechslungsreich unsere Heide ist.
Die letzten beiden Samstage haben Uwe und ich uns den Heidschnuckenwanderweg angesehen, indem wir einen Testlauf in 2 Etappen durchgeführt haben. Wir wollten die 111 km gerne vorab einmal gelaufen sein, um uns böse Überraschungen am 19. April zu ersparen. Am Samstag den 8. Februar sind wir die erste Etappe von Soltau nach Behringen mit 33 km gelaufen, am 15. Februar dann von Behringen nach Buchholz, mit doch satten 53 km. Im März soll dann das letzte Stück von Buchholz zu Elke und Frank folgen. Bis Buchholz haben wir annähernd 800 HM überwunden.
Der Heidschnuckenwanderweg ist gekennzeichnet mit schwarzen Quadraten, ca. 10cm x 10cm groß, mit einem weißen „H“ darauf. Wo es nötig ist, ist noch ein Richtungspfeil darunter. Diese sind teilweise mit Aufklebern an Schildern angebracht, meistens aber an Bäumen direkt am Wegesrand aufgemalt.
Um es vorweg zu nehmen, wir haben uns auf der ersten Etappe 3 Mal verlaufen. Dazu aber später mehr. Wir hatten angenehmes trockenes Wetter mit ca. 8°-12° Temperatur. Es ging, wie man auf der Karte auch sehen kann, immer wieder Kreuz und Quer durch das Gelände. Asphaltwege, Waldwege, Feldwege und Heidewege. Das schönste dabei ist, dass es tatsächlich wohl nur ca. 10% Asphaltwege (bis Buchholz jedenfalls) sind. Das macht das Laufen schonend für die Gelenke. Herrliche weiche Wege durch die Nadelwälder, gepaart mit den bekannten Forst-und Waldwegen, sowie einspurigen Trampelpfaden im Gelände. Der gesamte Weg ist außergewöhnlich abwechslungsreich. Nie hat man das Gefühl gelangweilt zu sein. Es werden herrliche Heidetäler durchlaufen, immer im Wechsel mit Waldpassagen und Feldern, teilweise vollkommen unberührte Abschnitte. Kurz gesagt: Abwechslung ist Programm, richtig richtig super.
Zu Anfang sind immer wieder leichte Steigungen zu überwinden, die aber keine größeren Hürden darstellen. Allerdings nach Undeloh geht es dann doch ins Eingemachte. Hier hat man etwa 50 km in den Beinen, als dann unangenehme Hügel zu überwinden sind. Es steigert sich teilweise in kleine bissige Anstiege, sogar Wurzel durchsetzt, die dann auch mal etwas weh tun können. Sollte es am 19. April nass sein ist hier allerhöchste Konzentration erforderlich, um sich nicht zu verletzen. Der landschaftliche Wechsel zwischen Wald, Feld und Heide überrascht immer wieder.
Nun zum Verlaufen und der Beschilderung. Dass Uwe und ich uns Verlaufen haben, war unser eigenes Verschulden. Man muss aufpassen, um keine Schilder zu übersehen, aber man bekommt dann doch schnell ein sehr gutes Auge für unsere kleinen Freunde, die „H´s“. Jetzt kann ich sagen, die Ausschilderung ist hervorragend. Sollte man etwa 300-500m kein „H“ mehr sehen, dann zum letzten zurück und den richtigen Weg einschlagen. Kleiner Tipp: Immer, wenn ein Weg abgeht oder sich gabelt oder sich Wege kreuzen, muss irgendwo ein „H“ zu finden sein, wenn nicht seid ihr falsch. Auf der zweiten Etappe mit 53km haben wir uns kein einziges Mal mehr verlaufen. Die Karte ist wichtig um Ausweichstrecken, wie in zum Beispiel in Behringen rechtzeitig zu erkennen. Es lohnt sich auf jeden Fall, vorab einen Blick in die Karte zu werfen.
Fazit: Ihr werdet ein Potpourri landschaftlicher Schönheit erleben, den ich mit seinem Anspruch an das Laufen, fast mit dem Rennsteig vergleichen möchte. Es wird ein Erlebnis feinster Güte und im Ziel, weiß man mit Sicherheit, was man geleistet hat. Diese 111 km sind in jeder Beziehung nicht ohne.
Vielen Dank an Elke und Frank, dass sie uns einen so schönen Lauf bieten.
Der Autor Sören Sahling im Brunautal, zwichen Hützel und der Autobahnraststätte Brunautal.
Sein Begleiter und ebenfalls für die 111 km gemeldet, Uwe Schinz.