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Blog von lebenundlaufen

Hier werden privat ausgerichtete Laufveranstaltungen angeboten. Aus Termingründen haben wir zur Zeit noch keine aktuellen Planungen für 2018 in Arbeit. Besonders nach dem Termin für den 6. Heidschnucken-Ultra wird immer wieder nachgefragt. Dieser muss mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 2018 erntfallen, wir hoffen 2019 diesen wieder anbieten zu können.


Traildorado 2013, Tag 2 und 3, Der Lauf

Veröffentlicht von Frank auf 9. Oktober 2013, 11:30am

Kategorien: #Laufberichte

So, da bin ich wieder. Machen wir also am Samstag weiter.

 

Mit einem guten Frühstück lassen wir den Tag in aller Ruhe angehen. Und dann geht es auch schon los mit den ersten Vorträgen. Elke entschwindet in einen Vortrag über den Comrades Marathon. Nur schwer kann ich sie davon abbringen gleich einen Flug nach Kapstadt zu buchen.

 

Mittlerweile sind Start und Ziel geschmückt. Dass auch die Strecke liebevoll geschmückt ist, das können wir ja noch nicht wissen.

 

Das "Herzlich Willkommen" kam wirklich von ganzem Herzen.

 

 

Um 11.30 Uhr folgt dann die Streckeneinweisung. Nicht zu viel versprochen, Michele.

 

 

"Meinst Du wirklich Nati, der Typ glaubt, dass ich mich nicht verlaufen kann?"

 

Und dann wird es Zeit, sich an den Start zu begeben.

 

Wir erscheinen zuversichtlicher, als wir wirklich sind. Elke, ohne einen Laufmeter seit den 12 Stunden bei Monika am Hollener See. Für mich stellt sich einzig die Frage, ob ich 20 oder 30 km schaffe, bis mein geliebter Fersensporn, der mich seit Mai arg ärgert, ein Weiterlaufen unmöglich macht.

 

Die erste Runde wird gemeinsam, langsam gelaufen, wobei langsam ja immer in der Betrachtungsweise jedes Einzelnen liegt. Ich erwische jedenfalls das Feld immer nur von hinten, obwohl ich gefühlt recht schnell unterwegs bin.

 

Schon nach 200 Metern beginnt das Abenteuer Trail. Ab hier heißt es aufpassen, dass kein Ast, keine Wurzel, keine Bodenwelle, kein Loch, keine Pfütze oder rutschige Stelle übersehen wird. Und davon gibt es sehr, sehr viele.

 

Die Streckenbeschilderung ist vorbildlich. Mir fallen spontan nur zwei Personen (nein, ich nenne keine Namen nicht!!!) ein, die sich trotzdem verlaufen könnten. Einer davon, hier sogar anwesend, wird es in der Folge zweimal passieren, beide Male an der gleichen Stelle. Erst nachdem der Streckenverantwortliche diese Stelle durch weitere 3 km Flatterband in nur eine Richtung passierbar gemacht hat, findet auch Elke immer den richtigen Abzweig.

 

Jeder volle Kilometer ist mit einem Smiley gekennzeichnet. Laufanweisung: Zurücklächeln!!!

 

Das Stück Strecke, welches ich später noch richtig hassen werde, nicht weil es über mehrere hundert Meter leicht bergauf geht, sondern wegen der großen Steine, die meinen Fuß so richtig malträtieren.

 

Der WDR ist auch dabei. Für einen mehrminütigen Filmbericht in der Lokalzeit Dortmund, welcher bereits am folgenden Montag ausgestrahlt wurde.

 

Im Entenmarsch geht es dann dann das steilste Stück hinauf. Nur einmal habe ich hier jemanden rauf laufen sehen.

Insgesamt 100 Hm soll jede ca. 3850 m lange Runde gehabt haben.

 

Man beachte die Bank, die gegen unrechtmäßige Nutzung (laufen sollen wir) ebenfalls mit Flatterband gesichert ist. 

 

 

Wirklich an alles hat der Veranstalter gedacht. Ab der zweiten Runde kann man sich gegen eine kleine Extragebühr, von dem im Hintergrund bereitgestellten 1PS-igen Vierbeiner die Steigung hinauf tragen lassen.  

 

Rechts der Marterpfahl der hier ansässigen Ardey-Waldindianer.

 

So schnell, dass ich sie nicht unverwackelt aufs Foto kriege. In der Mitte Nati, Wesergebirgs- und Täglichläuferin mit Tochter Anna-Lena (rechts)

 

Da haut´s den Fotografen auf die Knie.

 

Mein Lieblingsstreckenstück. Ohne Äste, Wurzeln, Bodenwellen, Löcher, Pfützen oder rutschige Stellen. Außerdem freie Sicht bis fast zum Mittelmeer.

 

 

 

Immer wieder kurze, knackige Anstiege. Wenn die Kamera nicht inder Nähe vermutet wurde, sind die da aber nicht so rauf schaugelaufen.

 

Und wieder ein Kilometer geschafft.

 

 

Für 50 Meter gab es dann auch mal Trail-Asphalt,...

 

bevor man in die Rundenerfassungsgasse geleitet wurde.

 

Mit Hilfe modernster Radartechnik wird hier nicht nur die Rundenanzahl, sondern auch die Geschwindigkeit, das Körpergewicht und sexuelle Vorlieben festgestellt.

 

"Das darfste jetzt aber nicht weiter erzählen, Michele."

 

Am Ende oder am Anfang (je nach Betrachtungsweise) jeder Runde wartet der keine Wünsche offen lassende VP. 

 

 

Und hier wird 24 Stunden lang für Begleitmusik gesorgt.

 

Eins, zwei, drei, marschieren wir,

im schnellen Lauf den Berg hinauf.

 

Ganz schön mutig. Keine Ahnung, wie man in Dortmund auf St. Pauli-Trikots reagiert. Ist aber nix passiert. Nächstes Jahr dann in Blau-Weiß?

 

Am späten Nachmittag erscheint dann auch Gisela. Sie begleitet mich...  

auf meiner 12. Runde. Nach dieser muss ich erstmal ein Päusken machen, da mich seit 2 Runden schon mein Fersensporn ärgert. Aber den Marathon wollte ich doch eben voll machen. Dank meiner überragenden Kopf-Rechen-Künste bin ich sogar eine Runde zuviel gelaufen.

 

Es gibt auch wieder handgemachte Musik und...

 

um 19 Uhr warme Nudeln.

 

Bevor ich mich wieder auf die Strecke mache, erwische ich noch diese zwei Nudel-Büffet-Fräsen.

 

Der Jahreszeit angepasst wird es zeitig dunkel. Und dann gibt es noch eine Überraschung.

 

Die gesamte Strecke ist illuminiert. Nicht nur reflektierende Luftballons, sondern ...

 

auch ca. 500 Knicklichter machen die nächtliche Orientierung zu einem Kinderspiel. Hier nur zu ahnen,...

 

hier besser zu sehen. Streckenweise erinnerte mich das an eine beleuchtete Landebahn eines Großflughafens oder das betonnte Fahrwasser einer Seeschifffahrtstraße.

Gegen 2 Uhr, 19 Runden sind geschafft, bette ich mich zur Ruhe, den Wecker auf 5 Uhr Wecken gestellt. Das macht er auch pünktlich. Ich fühle mich gut, der Sporn gibt so einigermaßen Ruhe. Also nach rechts rollen. Aufstehen. Aber halt. Was ist das? Beim auf die Seite rollen wird mir auf einmal schlecht und nur knapp gewinne ich den Spurt zur Porzellanschüssel. Den Rest erspare ich Euch. Das geht so bis gegen halb neun, dann meine ich, es geht wieder.

Eine Runde geht es auch, in der zweiten geht es dann wieder nicht mehr. Michael, auch bekannt als Kolibri aus den Streakrunner-Forum, findet mich irgendwo im Ardey-Gebirge, vor einem Baum knieend, den Waldboden düngen.

Erst nachdem ich ihm tausendmal versichert habe, dass es mir wirklich gut geht, nur die Galle ein bisschen spinnt, ist er bereit, mich meinem weiterem, ungewissen Schicksal zu überlassen. Nach Beendigung der Düngearbeiten geht es dann wieder, mehr schlecht als recht, aber für die Vollendung der 22. Runde und damit von zwei Marathons soll es dann noch langen. Die 100 km habe ich zwischen 5 Uhr und halb neun verk.....

 

Da Michael den Sabbel nicht halten konnte, waren Elke  und Schwester Judith bereits hinreichend über meine Bemühungen für die Gesundung des deutschen Waldes informiert. Schnell weg von der Standpauke...,

 

"schnell" noch die 22. Runde "gelaufen" und...

 

ab in die Koje.

 

So verpasse ich das Ende der 24 Stunden.

 

Elke freut sich über 51 km und viele schöne Vorträge, die sie sich anhörte.

 

"Ob es wohl noch was zum Essen gibt?"

 

Am Ende steht die Siegerehrung.

 

Doch zunächst holt sich das Traildorado-Team seinen verdienten Applaus ab.

 

Die jeweils drei Erstplatzierten Damen und Herren und in der vorderen Reihe das konkurrenzlos siegreiche Staffelteam.

 

Da das Autofahren nach langen Läufen nicht so meine Sache ist, begehren wir bei Judith Asyl für eine weitere Nacht und bekommen dieses auch gewährt.

 

Am Montag werde ich dann noch zu einem kleinen Umweg nach Wattenscheid übergeredet. Elke meint, ich müsse unbedingt diese Hokas-Dinger haben, weil die gut zu meinem Fersensporn seien. In Wirklichkeit wollte sie und hat dann auch den gefühlsmäßig den halben Laufladen von Rolli, "Wat läuft", aufgekauft.

Ich werde jetzt keine Reklame für diese Hokas-Dinger machen, da ich sie

a) noch nicht richtig getestet habe

und

b) mich nicht vor der halben Nation lächerlich machen will, indem ich heute vom "Sofalaufen" schwärme und morgen vielleicht das Laufen in Gummistiefeln oder barfuß propagiere.

 

Was ich aber wirklich empfehlen kann, ist der besagte Laufladen. Ich hatte den Eindruck, mit viel Zeit und Geduld, unvoreingenommen, freundlich  und neutral beraten worden zu sein. Nicht nur deshalb lohnt dort ein Besuch.

 

Alles in allem ein sehr schönes Laufwochenende, mit vielen tollen Begegnungen und einer perfekt organisierten Erstauflage eines kommenden Klassikers.

Vielen Dank nochmals an Michele, Burcin und das ganze Team.

 

 

 

 

 

 

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